Death Duet (1/2) - Gestern waren wir unendlich

  

Titel: Death Duet (Band 1 von 2) - Gestern waren wir unendlich Autor: Dominik Gaida Seitenanzahl: 420



Inhalt:

Henry ist der Mensch, von dem Louis immer geträumt hat. Er ist sein Partner, sein bester Freund, die Liebe seines Lebens. Doch darauf nimmt das Schicksal keine Rücksicht. Als die beiden in einen schweren Autounfall verwickelt werden, stirbt Henry. Für Louis bleibt die Welt stehen – buchstäblich. Denn als er am nächsten Morgen aufwacht, ist Henry wieder da. Derselbe Tag beginnt von vorn. Louis kann es kaum glauben. Muss er den schlimmsten Moment seines Lebens noch einmal erleben? Oder ist das die Chance, Henry zu retten?

Rezension:

Auf dieses Buch bin ich aufmerksam geworden, durch einen Post des Hörbuchsprechers, der versucht das Buch einzulesen und dabei immer wieder stoppen muss, aufgrund der Tränen, die ihm die Stimme rauben. Und mit diesen kleinen Abschnitten, welche ich gehört habe, hat mich das Buch schon direkt gecatcht und ich wollte es unbedingt lesen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich von lovelybooks für die Leserunde zu dem Roman ausgewählt wurde. Und kleiner Spoiler - auch ich habe mehrfach beim Lesen weinen müssen.
Rein optisch gesehen, ist das Buch natürlich auch schon ein absoluter Blickfang. Die Pastelltöne des Einbands, welcher in Mint und Lavendel gehalten wurde, ergänzen sich wunderschön und der Baum mit den fallenden Blättern im Hintergrund, sowie die zwei Personen, von welchen eine blass dargestellt wurde, passen wunderbar zum Thema Vergänglichkeit, Trauer oder Tod. Ich finde jedoch, genauso sanft, wie das Cover diese schweren Themen aufgreift, so hat es auch das gesamte Buch getan.
Dominik Gaida konnte mich schon auf den ersten gelesenen Seiten für das Buch gewinnen. Es fängt direkt mit dem schlimmen Schicksalsschlag und den ersten tränenreichen Kapiteln an, sodass ich erst dachte, wie ich das bis zum Ende des Buches aushalten soll. Doch ganz behutsam hat der Autor es geschafft, diese Wunden der ersten Kapitel wieder zu heilen. Und so zog es sich, meiner Meinung nach, durch das ganze Buch. Ja, es gab schwere Kapitel, die unglaublich traurig waren, so traurig, dass ich es kaum ertragen konnte, doch dann wurde man wieder wie mit einer weichen Decke und Umarmung wieder aus der Trauer geholt und die zerbrochenen Teile wurden wieder zusammengesetzt und ganz nach der Art des "Kintsugi" wieder geklebt und mit Gold verziert.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive aus der Sicht der Hauptprotagonisten Louis und Henry geschrieben, wobei die Kapitel aus Louis Perspektive, die Gegenwart behandeln, also immer wieder diesen einen Tag des Autounfalls, welcher sich in einer Schleife wiederholt. Und die Kapitel aus Henrys Sicht, lassen die Leser einen Blick in die Vergangenheit des Paars werfen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so hat man nach und nach die beiden noch besser kennengelernt und viele Dinge, die in der Gegenwart passieren, gut verstehen können. Ich mochte beide Protagonisten sehr gerne. Henry ist sehr liebenswürdig, ruhig, sehr behütet aufgewachsen, wohingegen Louis schon eine turbulente Kindheit hinter sich hat und entsprechend rauer wirkt. Jedoch würde ich Louis als typischen Fall von "harte Schale - weicher Kern" betiteln und ich kann nicht sagen, welchen von den beiden ich letztendlich sympathischer fand. Beide wirkten sehr nahbar und ich konnte mich entsprechend sehr gut in die Geschichte hineinversetzen.
Die Sorge, dass, immer wieder nur von dem gleichen Tag zu lesen, etwas langweilig werden könnte, war komplett unbegründet, denn das war es absolut nicht. Es ändert sich immer wieder einiges und durch die Gedanken von Louis, erlebt man als Leser den Tag immer wieder unterschiedlich. Jedoch als kleinen Minuspunkt muss ich anmerken, dass ich den Hergang der Story teilweise leider etwas vorhersehbar fand und deswegen schon relativ bald auf den eigentlichen Plottwist am Ende der Geschichte kam. Das hat zwar nicht gestört und dem Gesamtwerk nicht geschadet aber schade fand ich es dennoch.
Grundsätzlich war dieses Buch das erste, welches ich gelesen habe, dass ein nicht-binäres Liebespaar als Hauptprotagonisten enthält. Das möchte ich aber wirklich nur am Rande erwähnen, für alle Leute die Angst haben, sich zu trauen mal etwas in so eine Richtung zu lesen. Mich hat es überhaupt nicht weiter beschäftigt und es wäre mir auch nicht aktiv "aufgefallen". Es ging einfach um zwei Personen, die sich lieben - no matter welches Geschlecht. Dementsprechend war dieses Buch zwar zufällig das erste in diese Richtung das ich gelesen habe, wird aber mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein. Vor allem weil ich auch unbedingt den zweiten Teil dieser Reihe noch lesen möchte, denn Dylan und den Tod, habe ich auch in diesem Band schon kennen und lieben gelernt.

Fazit:

Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen. Der Roman "Gestern waren wir unendlich" war für mich eine Reise durch alle verfügbaren Emotionen, meiner Seele. Es hat mich gebrochen, um mich dann wieder zu heilen und zu zeigen, Schmerz hat eine Daseinsberechtigung aber die Liebe kann auch die größten Wunden heilen.

Bewertung:

4,5 von 5

💛💛💛💛💔

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