Die andere Welt

Titel: Die andere Welt
Autor: Julie Cohen
Verlag: Diana
Seitenanzahl: 384 Lieblingszitat: "Es gibt nur Menschen - Menschen mit ihren unzähligen Möglichkeiten und Widersprüchen, mit ihren Wünschen und Ängsten, mit ihren Handlungen, die noch Jahre nachwirken und die Welt verändern."



Inhalt:

Louise und Louis haben alles gemeinsam, bis auf eines: ihr Geschlecht. Beide wachsen zu willensstarken jungen Menschen heran, verlieben sich, träumen davon, Romane zu schreiben – und verlieren in einer dramatischen Nacht viel zu früh das Vertrauen ins Leben. Dreizehn Jahre später können beide nicht mehr vor der Vergangenheit davonlaufen und kehren in die Heimat zurück. Was denkt und fühlt Louise, was Louis? Wie verlaufen zwei Wege, die mit nur einem Unterschied beginnen? Einfühlsam erkundet Julie Cohen in ihrem vielschichtigen Roman, wie das Geschlecht unser Leben und unsere Identität bestimmt.

Rezension:

Dieses Buch habe ich mir aufgrund des Covers als Rezensionsexemplar beim Bloggerportal angefragt. Das Cover ist so wunderbar knallig und mit den Libellen und Goldaspekten, hat es mich einfach sofort in den Bann gezogen, ohne das ich genau wusste was mich erwartet, denn ich habe den Klappentext nur teilweise überflogen. Ich mochte den Schreibstil von Julie Cohen wirklich ganz gerne. Sie schreibt flüssig und obwohl einige historische Elemente in die Geschichte mit einspielen, war es nie langweilig. Die Autorin hat es immer geschafft eine gewisse Lockerheit zu halten. Im Buch wurden wichtige Aspekte, wie auch Selbstmord, Vergewaltigung und Gewalt in der Familie behandelt und aufgezeigt, inwiefern diese den einzelnen Menschen und sein Leben beeinflussen können. Auch wurde gezeigt, dass auf die jeweiligen Probleme unterschiedlich reagiert wird und es auch keine "Masterlösung" gibt um diese anschließend richtig zu verarbeiten. Anfangs brauchte ich ein wenig um in die Geschichte hineinzukommen, denn es handelt sich im Grunde um zwei Geschichten über den gleichen Menschen, nur einmal wurde dieser als Frau geboren und einmal als Mann. Dementsprechend gibt es einige Parallelen aber in einigen Punkten laufen die zwei Stränge auch in komplett unterschiedliche Richtungen und durch die stetigen Sprünge zwischen den beiden Personen, brauchte ich immer erst wieder ein wenig um mich in die jeweilige Person und deren Gefühle hineinzufinden. Ich fand es jedoch unglaublich spannend zu sehen, wie die Geschichten jeweils verlaufen und vor allem inwiefern es auch die Mitmenschen beeinflusst, ob Mann oder Frau. Nicht nur das Leben der Protagonisten, sondern auch das derer Freunde, Familie und Bekannten, verläuft in einigen Aspekten komplett unterschiedlich und es lässt sich ableiten, an welchen Punkten die Geschichten sich aus welchem Grund zweigten. Louise und Louis, Hauptprotagonist der Geschichte, war mir leider an sich nicht so sehr sympathisch. Er/Sie ist eine Person, die gerne vor Problemen wegläuft, anstatt sich ihnen zu stellen und sich möglicherweise auch mit Freunden darüber auszutauschen. Er/Sie macht lieber alles mit sich selbst aus, was sich leider auch negativ auf ihre Mitmenschen auswirken kann. 

Fazit:

Mir hat das Buch von Julie Cohen ziemlich gut gefallen. Es war interessant zu sehen wie unterschiedlich ein Leben und auch das Leben der Freunde/Familie/etc. verläuft einfach nur durch das Geschlecht. Es regt zum Nachdenken/Überdenken des eigenen Lebens, sowie der getroffenen Entscheidungen an und ermutigt uns ein bisschen offener mit unseren Problemen umzugehen.

Bewertung:

3,5 von 5
💛💛💛💔

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